Mit dem Ziel der Gründung eines auf Dauer angelegten Joint Ventures war es besonders wichtig, Regelungen zu finden, die diesem Ziel gerecht wurden. Von besonderer Bedeutung hierfür sind zum einen faire und ausbalancierte Regelungen zur Corporate Governance und Change of Control und zum anderen klare Exit- und Dead lock-Bestimmungen. Je nach Ausgestaltung der Exit- und Deadlock-Regelungen haben diese eine disziplinierende Wirkung auf die Parteien und damit – auch wenn dies auf den ersten Blick nicht auf der Hand liegt – einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensdauer eines Joint Ventures.
Täglicher Archiv: E.ON
Neben der Komplexität der Transaktion bestanden weitere wesentliche Herausforderungen für das Prozessmanagement. Die später für das Joint Venture operativ verantwortliche E.ON-Einheit E.ON International Energy ist erst im Zuge der strategischen Neuausrichtung gegründet worden. Die Verantwortlichkeiten und die Rollenaufteilung zwischen Corporate M&A und E.ON International Energy wurden mit Beginn des Projektes definiert und das erste Mal in Praxis gelebt.
Der Erstkontakt zu MPX wurde durch das lokale E.ON Team in Brasilien, das aus zwei Ingenieuren und zwei Kaufleuten bestand, in enger Abstimmung mit der Zentraleinheit E.ON International Energy hergestellt. Vorausgegangen waren vielfältige Kontakte und Treffen mit Transaktionsberatern und möglichen Zielunternehmen. Nachdem die strategischen Wachstumsmärkte außerhalb Europas kommuniziert waren, wurde E.ON von vielen Seiten mit Akquisitionsvorschlägen und Anfragen kontaktiert.
Besonders das Marktumfeld in Europa zeichnet sich durch eine stärkere Einflussnahme der Politik und einen langsam wachsenden beziehungsweise teilweise stagnierenden Energiebedarf aus. In Schwellen- und Entwicklungsländern hingegen steigt die Energienachfrage stetig und es besteht – sowohl systemseitig als auch technologisch – ein großer Bedarf an hervorragendem Knowhow im Energiegeschäft. Vor dem Hintergrund dieses Marktumfeldes hat E.ON vier strategische Schwerpunkte definiert.